Die maritime Stadt – Hafenstädte an der Ostsee vom Mittelalter bis in die Gegenwart

Die maritime Stadt – Hafenstädte an der Ostsee vom Mittelalter bis in die Gegenwart

Organizer
Arbeitskreis deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger; Universität Danzig, Institut für Kunstgeschichte (Instytut Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego)
Venue
Universität Danzig, Institut für Kunstgeschichte (Instytut Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego)
Location
Danzig
Country
Poland
From - Until
18.09.2013 - 21.09.2013
Deadline
31.01.2013
Website
By
Tomasz Torbus

Die maritime Stadt – Hafenstädte an der Ostsee vom Mittelalter bis in die Gegenwart

21. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger
Danzig/Gdańsk, 18.–21.09.2013

Ihre Lage am Wasser ließ die Hafenstädte an Nord- und Ostsee seit dem frühen Mittelalter zur Drehscheibe für den Warenverkehr werden. Die geplante Tagung will vornehmlich die Hafenstädte an der Ostsee als Rezipienten und Exporteure von Kunst und Architekturmustern untersuchen und so der engen kulturellen Vernetzung im Ostseeraum Rechnung tragen. Über den regionalen Fokus des Arbeitskreises auf das Gebiet des gemeinsamen kulturellen Erbes von Polen und Deutschen hinaus sind daher vergleichende Studien sehr erwünscht. Neben reinen kunstgeschichtlichen Fragestellungen sind auch Themen willkommen, die Wechselbeziehungen zwischen wirtschaftlicher Macht, politischer Lage und dem Umgang mit der Kunst berücksichtigen.

Folgende Themenschwerpunkte sind geplant.

Architekturlandschaften des Backsteinbaus im Mittelalter. In dieser Sektion sollen aktuelle Forschungsdebatten zur Entstehung und Ausbreitung der Backsteintechnologie in ihrer Frühzeit um 1200 reflektiert werden Zu fragen ist nach den Beweggründen ihrer Einführung (pragmatische vs. symbolische Deutungen) sowie nach den Vermittlungswegen, wobei den Küstenstädte der Hanse eine Schlüsselrolle zukam.

Städtische Repräsentation und Machtpolitik. Im Themenblock zur Neuzeit sollen die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen des Zerfalls bzw. der Schwächung der mittelalterlichen politischen Großräume (Hanse, Heiliges Römisches Reich, Deutschordensstaat) und deren Folgen für die Kunstförderung und die künstlerische Produktion der Hafenstädte analysiert werden. Im Rahmen der politischen Neupositionierung konnten sich einige Handelsstädte – Danzig nach 1454, Riga nach 1561 – eine weitgehende Autonomie innerhalb einer als Schutzmacht definierten Monarchie erkämpfen.
Inwiefern spiegelten sich diese Prozesse in den Dekorationsprogrammen der städtischen Repräsentationsbauten wider? Entwickelten die Hafenstädte an der Ost- und Nordsee eine vergleichbare politische Ikonographie, um ihre Eigenständigkeit zu manifestieren? Welche Rolle spielte in den visuellen Repräsentationsstrategien das Verhältnis der Städte zum Meer?

Modernisierung – Nationalisierung – Internationalisierung. In diesem Themenblock sollen die Entwicklungen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart in den Blick genommen werden. Die Entstehung von Freihäfen im 19. Jh., der Bau moderner Werftanlagen, Entwicklung einiger Hafenstädten zu Metropolen – sei es Kopenhagen, St. Petersburg oder Riga – veränderten die Stadtbilder rapide; das traditionsreiche Danzig hingegen stagnierte im 19. Jahrhundert.
Welche ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen begünstigten den Aufstieg zur Großstadt mit allen Folgen für Architektur, Städtebau und Kunst? Worin unterschied sich hierbei die Situation in Russland, Deutschland und in den skandinavischen Staaten vor 1914? Welche Auswirkungen hatten die Nationalisierungsprozesse des späten 19. Jahrhunderts sowie die nationalen Profilierungen der neu gegründeten Staaten der Zwischenkriegszeit auf die künstlerische Produktion? Inwiefern spielten nationale Diskurse auch beim Wiederaufbau nach 1945 in Rostock, Königsberg/Kaliningrad oder Danzig/Gdańsk eine Rolle? Zu fragen ist schließlich nach der Bedeutung des maritimen und hanseatischen Erbes bei der „Wiederentdeckung der Geschichte“ der Hafenstädte nach 1989, deren internationale und plurikulturelle Aspekte häufig besonders exponiert werden.

Neben thematischen Vorträgen (Redezeit max. 20 Min.) bietet die Informationsbörse des Arbeitskreises ein Forum zur Vorstellung aktuell laufender, individueller oder institutioneller Forschungsprojekte zur Kunstgeschichte und Denkmalpflege (Kurzreferate, max. 10 Min.) im Bereich des gemeinsamen kulturellen Erbes von Polen und Deutschen.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Bitte senden Sie ein Exposé Ihres (unveröffentlichten) Beitrags (etwa eine halbe Seite DIN-A 4, 2.400 Zeichen), einen kurzen Lebenslauf sowie Angaben zu Ihrer derzeitigen Tätigkeit bis zum 31. Januar 2013 an:
Prof. Dr. Tomasz Torbus
t.torbus@ug.edu.pl

Uniwersytet Gdański
Instytut Historii Sztuki
ul. Bielańska 5
PL-80-952 Gdańsk

Programm

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Tomasz Torbus

Uniwersytet Gdański, Instytut Historii Sztuki, ul. Bielańska 5, PL-80-952 Gdańsk

t.torbus@ug.edu.pl; torbus@rz.uni-leipzig.de


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Published on
21.12.2012
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English, German
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